Fliegzeugträger

Ich mag den Sommer. Es ist schön warm, es gibt viel Licht und viele Farben. Das ist meine Lieblingsjahreszeit. Indes ist der Sommer auch die Zeit, in der immer Fliegen aufsteigen, wenn man leichtfertig den Mülleimer öffnet. Gern diese kleinen unangenehmen Drosophilidae aka Fruchtfliegen. Die gesellen sich dann zu dem großen Brummer, der sich gerade dadurch verdient macht, dass er stets dann in meinem Aufnahmeraum herumrandaliert, wenn ich ins Mikro hineinzusprechen beginne. Versuche ich, ihn zu verjagen, ist er stets verschwunden und nicht auffindbar. Stealthmodus. Gibt es eigentlich so kleine, automatische Flugabwehrgeschütze, die man im Studio aufstellen kann?

Knurren, gurgeln und alles mumpfig

Viktor hat so seine ganz eigenen Problemchen mit dem Home-Office …

Und dann sitzt Du da in Deinem kleinen heimischen Tonstudio. Der Text ist bestens vorbereitet, das Mikro ordentlich eingepegelt und willst loslegen. Du setzt zu sprechen an und in Deinen Ohren ertönt ein infernalisches Magenknurren. Du nimmst Nahrung auf. Platzierst Dich wieder vorm Aufnahmerohr. Alles auf Anfang. Indes: Jetzt rappeln penetrante Gluckergeräusche in Deine Kopfhörer. Der Mensch: Ein stetiges Opfer seines eigenen Stoffwechels. Nach zwei Stunden des Wartens, nützlich angefüllt mit einem kurzen Supermarktbesuch: Nichts mehr zu hören. Erneuter Versuch. Kein Knurren, kein Gluckern. Allerdings nur dumpfige, mumpfige Sprechergebnisse. Irgendwann fällt Dir auf: Du hast noch immer die verdammte Maske auf! Und der festgezurrte Knoten lässt sich leider nicht lösen.

Es bleibt schwierig …

Handballtraining im Homeoffice

DHL – Der Kampf geht weiter

*Ding-Dong* – die Post ist da. Der DHL-Bote, ein sportlicher, dynamischer Bursche, wirft mir aus vier Metern Entfernung das Paket zu. Der mittelgroße Pappquader segelt in einer vorbildlichen ballistischen Kurve durch die Treppenhausluft, ich spreize die Finger, bilde einen Trichter, die Daumen zeigen in einem 45°-Winkel zueinander. Kaum ist der Kontakt zum Karton hergestellt, ziehe ich die Hände mit der Wurfsendung zum Körper, sichere sie. Übung geglückt. Zum Glück habe ich in meiner Jugend mal Handball gespielt. Die Sporteinheit des Tages ist erledigt.

War gar nicht schwierig … 😁

Wege in der Krise

Eichhörnchen-Restaurant hält den Betrieb aufrecht

Aufgrund der aktuellen Lage wurden sämtliche gastronomischen Betriebe in Hamburg geschlossen. Wirklich alle? Nein, ein kleines, veganes Restaurant mitten in Hamburg Barmbek-Nord hält das Geschäft aufrecht. Und es wird frohgemut aufgesucht …

Wege in der Krise

Schöner Nebeneffekt im Supermarkt

Es gibt ja auch Lichtblicke, die sich, wie ich hoffe, längerfristig durchsetzen. So etwa rücken einem Kinder-Messis (Großfamilien im biblischen Reproduktionswahn mit mehr als zwei Ablegern und dem päpstlichen Auftrag, entschlossen zur endgültigen Überbevölkerungsexplosion beizutragen) und selbst die sturen Nahdistanz-Senioren an der Supermarktkasse nicht mehr so arg zu Leibe. Nun ja, zumindest teilweise – dem Rest erläutert die freundliche Securityfachkraft, dass der von ihnen üblicherweise gewählte Abstand zum vor ihnen wartenden Kunden von etwa 5,8 Zentimetern derzeit nicht erwünscht ist. Vielleicht bleibt das ja so für die Zukunft. Würde ich sehr begrüßen. 🙂

Was ich weniger begrüße: Manche meiner offen getragenen Körperteile neigen derzeit zum leichtfertigen Schabernack. Meine Nase zum Beispiel meldet sich zuverlässig jedes Mal mit hartnäckigem Jucken, sobald ich das Haus verlasse; will mich penetrant zum Gesichtskratzen verführen. Ist ihr nicht klar, dass sie ebenfalls untergeht, sollte ich der Seuche zum Opfer fallen? Kultiviert sie eine bisher unauffällige, konzertante Abneigung mit meinen Ohren und Augen gegen mich? Hat sie einen unbändigen Freiheitswahn, der sie ihre eigene Existenz aufs Spiel setzen lässt? Ich bin ratlos … 🤔

Expeditionen in den Großstadtdschungel

Bei uns in Barmbek Nord/Bramfeld gibt es sogar sehr viele. Sie sind zudem recht kommunikativ. Das ist auch nötig, damit sie die „Schnitzeljagd“ des Kunden nach seinem benötigten Produkt möglichst weit über die Baumarktfläche ausdehnen können. Das Ziel: Der Kunde schreitet sämtliche Gänge des kompletten Marktes ab und erwirbt dabei Dinge, die er ursprünglich gar nicht auf dem Plan hatte. Natürlich abzüglich des Produktes, das er eigentlich suchte …

„Entschuldigung, ich suche so einen Kantenschneider für Umleimer. Haben Sie so etwas?“
„Da müssen Sie mal in der Holzzuschnittabteilung gucken.“
„Danke.“

„Entschuldigung, ich suche so einen Kantenschneider für Umleimer. Haben Sie so etwas?“
„Gehen Sie mal in die Bodenbelag-Abteilung, die haben die Dinger.“
„Danke.“

„Entschuldigung, ich suche so einen Kantenschneider für Umleimer. Haben Sie so etwas?“
„Sie müssen in die Sektion mit dem Malerbedarf.“
„Danke.“

„Entschuldigung, ich suche so einen Kantenschneider für Umleimer. Haben Sie so etwas?“
„Die finden Sie natürlich bei den Werkzeugen in Gang 15.“
„Danke.“

„Entschuldigung, ich suche so einen Kantenschneider für Umleimer. Haben Sie so etwas?“
„Nein. Aber vielleicht schauen Sie mal im Gartenbereich rein. Am Ende des Marktes.“
„Danke.“

„Entschuldigung, ich suche so einen Kantenschneider für Umleimer. Haben Sie so etwas?“
„Nein. Aber schauen Sie mal hier, wir haben gerade eine Lieferung Vogeltränken ganz frisch reinbekommen.“
„Oh, so eine könnte ich evtl. tatsächlich mal gut gebrauchen. Falls ich je ein Haus mit Garten erwerben sollte. Danke.“
„Gern geschehen.“

Survival und Sicherheit im Alltag

Heute: Was tun bei einem Messerangriff?

Nun, zunächst sollte man den Aggressor entwaffnen. Hierzu fängt man die zustechende Klinge mit dem Oberkörper ab, klemmt sie zwischen den Rippen ein und schlägt umgehend ein seitliches Rad. Dadurch wird das Messer dem Angreifenden aus der Hand gewunden und er steht plötzlich waffenlos da. Er wird sogleich perplex die Flucht ergreifen und man kann seinen Weg sicher fortsetzen.

Neulich in Hamburg-Barmbek

Diebstahlsicherung deLuxe

Drei Jungs basteln auf der Straße an einem getunten Auto herum. Der Proll-Bolide soll mit einer ordentlichen Alarmanlage gegen Diebstahl geschützt werden. Und zwar amtlich. Der Plan: Das Bauteil wird mit der aufgerüsteten Beschallungseinheit des Fahrzeugs gekoppelt, die sonst nur viertelweit Gangsta-Rap produziert.

Während ihrer Werkelei geht die neue akustische Sicherhungsmaßnahme regelmäßig alle drei Minuten lautstark los. Hochtöner kreischen den Hilferuf in die Hood. Bässe wummern bis tief in die Eingeweide der Bewohner. Die Mitten sägen sich durch sämtliche Türen und Fenster.

Es folgt seit dem dritten Mal eine konzertante Gepöbel-Reaktion aus den umliegenden Miethäusern.

Ich bin zuversichtlich: Wenn die drei Digga ihre Autosicherung irgendwann im Laufe des Abends abgeschlossen haben, wird das Vehikel fürderhin zwar nicht besser vor dem Fremdzugriff geschützt sein, aber die Diebe dürfen sich sicher sein, dass sie bei der Entwendungsmaßnahme amtlich von den Straßenbewohnern beschimpft werden. Bis sie beim Davonfahren mit dem neuen Gefährt rote Ohren bekommen.