Heute: „Nun raten Sie mal schön“
Der Klassiker: Am Freitagnachmittag ballen sich die reinkommenden Sprecheraufträge mit Dringlichkeitstermin. Das kann ich gut verstehen und auch gut damit umgehen, denn schließlich ist allgemein und damit natürlich auch mir bekannt: Freiberufler*innen haben kein Wochenende.
Was mich indes in vielen Fällen fuchsig macht: Im gelieferten Text sind gern Begriffe, die man sowohl deutsch als auch englisch aussprechen könnte. Oder putzige Firmennamen, die künstlich erzeugt und somit nicht selbsterklärend sind in punkto Betonung/Aussprache/Sprache. Agenturseitig heißt es dann gern: „Bei Fragen schreiben Sie mir gern oder rufen Sie an. Schönes Wochenende!“
Schicke ich dann eine e-mail, kommt keine Antwort. Rufe ich an, geht niemand ans Telefon.
Allerdings: Der Abgabetermin bleibt bei „wir bräuchten das unbedingt bis Montag früh“. Also füge ich mich in mein Schicksal und nehme zweifach auf. Deutsch und englisch. Da ich eines weiß: Besteht eine fifty-fifty-Chance, wähle ich garantiert die falschen fünfzig Prozent.
Es ist zum Haareraufen. Vor allem auch, wenn ich hinterher dann erfahre, dass der Fimenname/der Produktbegriff selbstverständlich französisch, spanisch, isländisch, chinesisch auszusprechen sei … mann, mann, mann, Du.
Fußnote: Natürlich nützt auch die ausgedehnte Recherche auf YouTube nur selten zur Entscheidungsfindung. Sollte tatsächlich jemand von der betreffenden Firma mal versehentlich den eigenen Firmennamen in den Mund nehmen, vernuschelt derjenige garantiert alles derart, dass ich nix verstehe. Oder verschiedene Personen des Unternehmens sprechen die Bezeichnung auch noch unterschiedlich aus.