Das „ok“ als Satzzeichen
Diese neue Sprachmarotte in TV und Film, das Satzende inflationär mit dem Kürzel „ok“ anzuzeigen, verblüfft mich sehr. Zumal das „ok“ als Satzzeichen je nach Art des Gesprochenen seine Funktion anpassen kann. Mal fungiert es als Punkt, mal als Komma, mal als Ausrufezeichen; die Betonung des Satzes geht aber stets wie bei einem Fragesatz nach oben.
„Ich habe gar nichts gemacht, ok?“
„Sie wurden aber eindeutig von einer Zeugin identifiziert, ok?“
„Zur Tatzeit war ich überhaupt nicht in der Stadt, ok?“
„Das werden wir überprüfen, ok?“
„Ihr macht mir keine Angst, ich bin unschuldig, ok?“
„Jedenfalls müssen wir Sie auffordern, die Stadt in der nächsten Zeit nicht zu verlassen, ok?“
Sprache fließt und besonders die Vereinfachung spielt dabei eine tragende Rolle. Wurden noch in früheren Zeiten die Satzzeichen durch „Digga“, „deine Mudder“ und „weißtdu“ umständlich ersetzt, erlaubt das „ok“ eine viel geschmeidigere, schnellere Kommunikation. Zudem ist das phonetisch härtere „ok“ durchaus geeignet, dem üblichen Genuschel in aktuellen TV-Produktionen einen Gegenakzent zu setzen. Man erkennt leichter, wann ein dahingebrabbelter Satz zu Ende ist und das Gegenüber zu sprechen beginnt.